Der Riesenraddieb

Samsas Traum

Composición de: Alexander Kaschte
Den Hut tief ins 
Gesicht gezogen, 
Mantelkragen 
Hochgeschlagen, 
Cello-Kasten in der Hand: 
So steht der junge, fremde Mann 
Unterm erloschnen Lichterbogen. 
Schelmisch, könnte man fast sagen, 
Lehnt er an der Budenwand 
Und blickt das Riesenrad stumm an. 

Im Schutze blauer Dunkelheit, 
Der Himmel leicht, die Sterne schwer, 
Ist er der, der die Formel kennt 
Und beginnt mit dem Zaubertrick: 
Der Cello-Koffer macht leis Klick 
Und öffnet sich; kein Instrument 
Ruht in ihm. 
Bodenlos und leer 
Gähnt er und speit 
Unendlichkeit. 

Unweit des Geschehens, 
Von dem Koffer erweckt, 
Wird ein Köpfchen mit Vorsicht 
In die Nacht gestreckt; 
Mit Augen so braun 
Wie Kandis und Kastanien, 
So sanft wie Milchschaum auf Café. 
Eine Stimme erklingt 
Und teilt der Stimme Wogen: 
Wir sollten zusammen nicht fahren. 
Nimm das Rad und 
Flieg mit ihm auf einem Drachen 
Zu dem Mädchen 
Mit den roten Haaren. 

Ein gleißend helles Blitzgewitter 
Schießt dem Rad entgegen, 
Zerrt an Bolzen, Trägern und Stangen 
Und der Attraktion Metall. 
Und der Mond betrachtet bitter 
Wie der Cello-Mann verwegen, 
Klack, im Koffer hälts gefangen 
Und den Prater um den Sinn bestahl.
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