Amoris Post Mortem

Wintermond

Auf einem Friedhof Nachts um vier 
ging er einsam, allein zu ihr. 
Mit dem Spaten in der Hand 
trat er langsam ans Grab heran. 


Schnell grub er tief und tiefer. 
Durch Wurzeln, Stein - noch tiefer! 
Bis das er endlich dann 
am Sarg war angelangt. 
Mit Liebe zum Detail 
legte er den Sarg dann frei 
und Erblickte voller Freude 
ein Weib im Hochzeitskleide. 


Und auf einmal ward es hell, 
als die Sonne verdrängte die Schatten. 
Oh, die Zeit verging zu schnell. 
Er konnt sie nicht mehr verlassen. 

Man fand ihn frühs sogleich. 
Wie ein Kind im Mutterleib 
eingerolltn, verängstigt zitternd 
im Schoß der Toten wimmern. 
Noch am selben Tag gerichtet. 
Nekrophil so ward's berichtet. 
Am Galgen sollt er hängen. 
Danach im Feuer brennen. 

Und jubelnd warf das Volk 
seine Asche in's Unterholz. 
Keine Rückkehr sollt es geben, 
kein Engel ihm jemals vergeben. 
Doch hat man nicht geahnt 
welch Unrecht man ihm getan. 
Nicht entweit, nicht geschändet - 
nur geliebt - auch im Ende.
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