Dm
August der Schäfer hat Wölfe gehört,
C F C
Wölfe mitten im Mai, zwar nur zwei,
Dm
aber August der schwört,
Dm
sie hätten zusammen das Fraßlied geheult,
C F C
das aus früherer Zeit, und er schreit.
Dm
und sein Hut ist verbeult.
F C
Schreit: "Rasch, holt die Sensen sonst ist es zu spät.
B C F
Schlagt sie tot, noch eher der Hahn dreimal kräht."
Dm C
Doch wer hört schon auf einen alten Hut
B Dm
und ist auf der Hut? Und ist auf der Hut?
[Verse 2]
Dm
August der Schäfer ward niemehr geseh'n,
C F C
nur sein alter Hut, voller Blut,
Dm
schwamm im Bach. Circa zehn
Dm
hat dann später das Dorfhexenkind
C F C
nachts im Steinbruch entdeckt, blutbefleckt
Dm
und die Schnauze im Wind.
F C
Dem Kind hat die Mutter den Mund zugehext,
B C F
hat geflüstert: "Bist still oder du verreckst!
Dm C
Wer den bösen Wolf nicht vergißt, mein Kind,
B Dm
bleibt immer ein Kind. Bleibt immer ein Kind."
[Verse 3]
Dm
Schon schnappten die Hunde den Wind, und im Hag
C F C
rochen Rosen nach Aas. Kein Schwein fraß.
Dm
Eulen jagten am Tag.
Dm
Hühner verscharrten die Eier im Sand.
C F C
Speck im Fang wurde weich. Aus dem Teich
Dm
krochen Karpfen an Land.
F C
Da haben die greise zahnlos gelacht
B C F
und gezischelt: "Wir haben's ja gleich gesagt.
Dm C
Düngt die Felder wieder mit dem alten Mist,
B Dm
sonst ist alles Mist. Sonst ist alles Mist
[Verse 4]
Dm
Dann zu Johannis beim Feuertanzfest
C F C
- keiner weiß heut' mehr wie - waren sie
Dm
plötzlich da. Aus Geäst
Dm
sprangen sie in den Tanzkreis. Zu schnell
C F C
bissen Bräute ins Gras, und zu blaß
Dm
schien der Mond. Aber hell,
F C
hell brannte Feuer aus trockenem Moos,
B C F
brannte der Wald bis hinunter zum Fluß.
Dm C
"Kinder, spielt, vorm Rauch dort wissen wir nichts,
B Dm
und riechen auch nichts. Und riechen auch nichts."
[Verse 5]
Dm
"Jetzt kommen die Zeiten, da heißt es, heraus
C F C
mit dem Gold aus dem Mund. Seid klug und
Dm
wühlt euch Gräben ums Haus.
Dm
Gebt eure Töchter dem rohesten Knecht,
C F C
jenem, der noch zur Not nicht nur Brot,
Dm
mit den Zähnen aufbricht."
F C
So sprach der verschmuddelte Bauchladenmann
B C F
und pries Amulette aus Wolfszähnen an.
Dm C
"Wickelt Stroh und Stacheldraht um den Hals
B Dm
und haltet den Hals. Und haltet den Hals."
[Verse 6]
Dm
Was ist dann doch in den Häusern passiert?
C F C
Bisse in Balken und Bett. Welches Fett
Dm
hat den Rauchfang verschmiert?
Dm
Wer gab den Wölfen die Kreide, das Mehl,
C F C
stäubte die Pfoten weiß? Welcher Greiß
Dm
glich dem Ziegengebell?
F C
Und hat sich ein siebentes Geißlein versteckt?
B C F
Wurden Wackersteine im Brunnen entdeckt?
Dm C
Viele Fragen, die nur einer hören will,
B Dm
der stören will. Der stören will.
[Verse 7]
Dm
Doch jener Knecht mit dem Wildschweingebrech
C F C
- heute ein Touristenziel - weiß, wieviel
Dm
da geschah. Aber frech
Dm
hockt er im Käfig, frißt Blutwurst und lacht
C F C
wennn man ihn fragt. Und nur Schlag Null Uhr
Dm
zur Johannisnacht,
F C
wenn von den Bergen das Feuerrad springt,
B C F
die Touristenschar fröhlich das Fraßlied singt,
Dm C
beißt er wild ins Gitter, schreit: "Schluß mit dem Lied!
B Dm
's ein garstig Lied. 's ein garstig Lied."
[Verse 8]
Dm
August der Schäfer hat Wölfe gehört,
C F C
Wölfe mitten im Mai, mehr als zwei.
Dm
Und der Schäfer, der schwört,
Dm
sie hätten zusammen das Fraßlied geheult,
C F C
das aus früherer Zeit, und er schreit.
Dm
Und sein Hut ist verbeult.
F C
Schreit: "Rasch, holt die Sensen sonst ist es zu spät.
B C F
Schlagt sie tot, noch ehe der Hahn dreimal kräht."
Dm C
Doch wer hört schon auf einen alten Hut
B Dm
und ist auf der Hut? Und ist auf der Hut?